Mit dem Thema "Ausländische Kriegsgefangene in der
UdSSR" befassten sich einige Historiker bereits in den 60er Jahren.
Unter den Professoren der Universität Vologda ist vor allem der Name
des Professors Alexander Blank zu nennen. Als ehemaliger Offizier
vom NKWD und seiner Zeit Dolmetscher bei dem inhaftierten
Feldmarschall Friedrich Paulus war A.Blank einer
der ersten Historiker in der SU, die sich mit dem Thema
"Kriegsgefangene" beschäftigten. A.Blanks Arbeiten und Bücher wurden
sowohl in der UdSSR, als auch im Ausland veröffentlicht und
herausgegeben. 1979 erschien ein zusammen mit Julius Mader
verfasstes Buch "Rote Kapelle gegen Hitler" in Berlin (Ost). 1979
wurde auch Alexander Blanks Buch "Die deutschen Kriegsgefangenen in
der UdSSR" in Köln herausgegeben.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges ist eine Reihe
Bücher der Historiker Prof. Dr. Viktor Konassov und Dr. Alexandr
Kusminych aus Vologda erschienen.
Die Möglichkeit, sich in den
Archiven mit den früher geheim gehaltenen Dokumenten vertraut zu
machen, gewährte der Gesellschaft einen neuen Einblick auf diese
Probleme und lieferte viel Stoff zum Nachdenken über dieses Thema,
das wahrheitsgetreu behandelt und menschlich betrachtet werden soll.
Dieses gesellschaftliche Interesse ist auch
vermehrt auf die Rückkehr einiger ehemaliger Kriegsgefangener und
deren Familienangehörigen an die Orte der Gefangenschaft in den 90er
Jahren zuruckzuführen. In dieser Zeit erschienen viele Artikel und
Berichte in den Massenmedien, welche von grossem Interesse der
Bürger für die Schicksale der Kriegsgefangenen zeugten.
1997 wurde in Vologda eine internationale
wissenschaftliche Konferenz zu verschiedenen Aspekten der
Kriegsgefangenschaft mit Unterstützung der Regierung der Region
Vologda und der Pädagogischen Universität Vologda durchgeführt.
1999 wurde ein Buch S.Hackenbergs "Erinnerungen
eines Kriegsgefangenen" von der historischen Gesellschaft WOISK
Vologda herausgegeben.
Ein weiterer Schritt in dieser Richtung war
die Eröffnung der Ausstellung "Tragödie der Gefangenschaft" in dem
Museum von Vologda am 13. Januar 2004. Diese Initiative wurde von
der Gesellschaft Memorial Vologda unterstützt.
Die Internationale Gesellschaft Russki Plen (deutsch: Russische Kriegsgefangenschaft) wurde
in Vologda im Juni 2005 von einigen Mitgliedern der Gesellschaft
Memorial Vologda, Historikern und Bürgern aus Russland, Deutschland,
Österreich, Finnland, der Ukraine, Schweiz und den USA gegründet.
Im Oktober 2005 fand in Vologda das internationale wissenschaftliche Seminar "Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der UdSSR und der BRD. Deutsche Kriegsgefangene in der UdSSR" statt. Diese Initiative der Internationalen Gesellschaft Russki Plen wurde von dem Regionalbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Petersburg unterstützt. Das Seminar begann mit dem Rundtischgespräch zum Thema "Deutsche Kriegsgefangene im Nordwesten der UdSSR". An dem Seminar nahmen neben den russischen Historikern auch die Gäste aus Deutschland, Österreich, Finnland und aus der Schweiz teil.
Am 14. November 2008 wurde im Historischen und Völkerkundemuseum Sankt Gallen (Schweiz) eine Ausstellung "Kälte, Hunger, Heimweh - Sowjetische Kriegsgefangenschaft 1941-1956", an der die Mitglieder von Russki Plen mitgewirkt haben, eröffnet.
2009 erschien das Buch von Alexandr Kusminych, Sergei Starostin, Anatoli Sytschow "Nun bin ich am Ende der Welt...". Neben den historischen Skizzen, Dokumenten und Fotos enthielt der Band 2 dieses Buches auch eine vollständige Datenbank mit den Angaben über die in der Region Vologda von 1943 bis 1949 verstorbenen ausländischen Kriegsgefangenen und Internierten.
2011 wurde ein Gedenkstein zur Erinnerung an die verstorbenen deutschen, österreichischen und ungarischen Kriegsgefangenen von den Mitgliedern der Internationalen Gesellschaft Russki Plen auf dem Friedhof des Teillagers 158/3 Suda aufgestellt.
Nach den Friedhöfen Grjasovetz und Voshega ist der Kriegsgefangenenfriedhof des Teillagers 158/3 eine weitere Kriegsgräberstätte, deren Pflege die Mitglieder von Russki Plen übernommen haben.
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