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Klaus Kirchner: V.Konasovs Buch "Schicksale deutscher Kriegsgefangenen in der UdSSR"
04.06.2013, 22:12

Das vorliegende Buch behandelt ein heutzutage wichtiges Thema, dessen Dimensionen bereits in der Einführung zutreffend umrissen werden. Er ist sehr verdienstvoll, die diplomatische Vorgeschichte des Kriegsgefangenenproblems in der UdSSR im Zusammenhang darzustellen, da bisher lediglich Einzeluntersuchungen vorliegen, die stets einen Teil der "Wahrheit" behandelten und als Folge in ihren Schlussfolgerungen in die Irre gingen.

Der Dokumententeil beeindruckt sehr. Zusätzlich wäre es nützlich in Zukunft auch das eine oder andere zeitgenossische deutsche diplomatische Dokument zur Kriegsgefangenenfrage aufzunehmen. Der russische Leser wäre dadurch in der Lage sich selbst zu informieren und seine Meinung abzurunden.

Im zweiten Teil über die Repatriierung wird der Ablauf dieses rund zehn Jahre dauernden Vorgangs sehr detailliert behandelt. Der Autor, Herr Konasow, weist besonders auf die Widersprüche zwischen den offiziellen Zahlen, den intern bekannten Zahlen und der vermuteten Realität in dankenswerter Weise ausdrücklich hin. Wir erhalten hier Informationen, die so bisher nicht zugänglich waren.

Von speziellem Interesse für mich, der ich mich ausführlich mit dieser Problematik in meinem Band "Flugblätter aus der UdSSR. Nationalkomitee Freies Deutschland 1943-1945" auseinandergesetzt habe, sind die Dokumente, die Herr Konasow zu den ehemaligen Mitgliedern des NKFD, vor allem im Zusammenhang mit ihrer Repatriierung, vorlegt.

Aus den in die Veröffentlichung aufgenommenen Dokumenten werden auch die durchaus vielfältigen Gründe der UdSSR für eine Verlängerung zwangsweisen Aufenthaltes der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion deutlich, die zum grössten Teil nicht durch das Kriegs- und Völkerrecht gedeckt waren.

Auch in diesem Teil wäre für die Meinungsbildung der russischen Leserschaft das eine oder andere Dokument der Westmächte im Originalwortlaut hilfreich gewesen. Die in der Prawda für sowjetische Leser aufbereitete verkürzte Version stellt den Sachverhalt eben nur aus einer Sicht, und damit verkürzt dar.

Die im dritten Teil behandelten Schicksale der kriegsgefangenen deutschen Generale runden das Bild ab. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass unter der russischen Leserschaft heute weiter Informationsbedarf besteht. Zwar leben nur noch relativ wenige Deutsche, die sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befanden, aber zumindest die Generale, über deren Tätigkeit weiterhin publiziert wird, werden weiterhin, unter ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen Aspekten, zu betrachten sein.

Insgesamt betrachtet wird mit der vorliegenden Publikation eine Lücke geschlossen, die sowohl in der deutschen, wie auch in der russischen Fachliteratur bestand. Der Verfasser setzte damit das verdienstvolle Wirken von Professor Blank fort.

Es ist zu wünschen, dass Herr Konasow, auf der von ihm hier geschaffenen Grundlage weiterarbeiten wird.

Dr. rer. pol. h. c. Klaus Kirchner
Lehrbeauftragter an der Universität München
Erlangen

Kategorie: Neue Bücher und Publikationen | Hinzugefügt von: Anatoli
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