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Teilnahme der Kriegsgefangenen am Wiederaufbau der Volkswirtschaft der Region Vologda nach dem zweiten Weltkrieg
06.06.2013, 18:36

Deutsche Historiker Dr. Peter Jahn, Dr. Klaus Kirchner, Bürger der Stadt Vologda auf dem Friedhof der Opfer der Blockade LeningradsDie Region Vologda erlitt grosse Verluste im Laufe des zweiten Weltkrieges. Vor Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges betrug die Zahl der Bevölkerung 1.580.100 Menschen (Stand: Juni 1941). Knapp 180.000 Soldaten aus der Region fielen während des Krieges an der Front. Die Region Vologda lag an dem Frontbogen Karelien-Leningrad. Wenn es hier auch keine Kriegshandlungen gab, war die Nähe der Front zu spüren. Die Verluste an der Zivilbevölkerung beliefen sich auf 220.000 Menschen. Rund 80.000 Leningrader wurden hierher evakuiert. In den über 100 Hospitälern der Region wurden ungefähr 650.000 Verwundete und Kranke im Laufe des Krieges behandelt. Prozentual sind die Verluste an Soldaten und Zivilisten in der Region Vologda mit den Verlusten in Weissrussland zu vergleichen. Es betraf auch vor allem arbeitsfähige Bevölkerung.

Der Wiederaufbau der Wirtschaft bedurfte vieler Arbeitskräfte. Es war einer der Gründe, warum die Kriegsgefangenen in der SU nach dem Ende des Krieges so lange gehalten wurden. 1945 wurden in der Region Vologda über 38.000 Soldaten und Offiziere der Wehrmacht bei dem Bau der Wohnhäuser, Industriebetriebe, Strassen, bei den landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Arbeiten eingesetzt.

In Vologda arbeiteten die Kriegsgefangenen an dem Bau der Leinenfabrik (heute Vologodski Textil AG) und der Wohnhäuser in der Nähe der Fabrik. Sie wurden in der Waggonfabrik, in dem Werk Severny Kommunar (Ausrüstung für Holzverarbeitung) und bei dem Bau anderer Industriebetriebe, sowie vieler Wohnhäuser eingesetzt. Die alte Bundesstrasse Jaroslawl - Vologda wurde auch in hohem Masse durch den Einsatz der Kriegsgefangenen gebaut. 43 % Strassenbauer machten in diesem Falle die Kriegsgefangenen aus. Einen ähnlichen Anteil kann man auch an dem Bau vieler anderer Objekte feststellen.

Hafen in TscherepovetzIn Tscherepovetz wurden sie zu dem Ausbau des Flusshafens, dem Bau eines Schiffbauwerkes und zur Arbeit in verschiedenen Betrieben herangezogen. Eine grosse Rolle spielten die Kriegsgefangenen beim Aufbau des metallurgischen Werkes von Tscherepovetz. Heute ist die Severstal AG eines der grössten Eisenhüttenwerke der Welt.

In Tscherepovetz errichteten die Gefangenen über 30 Wohnhäuser - in der Stadt gibt es einen sogenannten "Deutschen Stadtteil". Man legte Eisenbahnstrecken zwischen den Städten Tscherepovetz, Scheksna und Suda (sämtliche Länge über 60 km), baute 3 Eisenbahnbrücken.

Die Papierfabrik in Sokol und das Glaswerk in Tschagoda waren andere grosse Industriebetriebe, wo die Kriegsgefangenen eingesetzt wurden.

Kriegsgefangene waren am Ausbau der Wolga-Ostsee-Wasserstrasse beteiligt, eines riesigen Wassersystems, welches über die Wolga die Verbindung zwischen der Ostsee, dem Weissen, Kaspischen, Schwarzen und Asowschen Meer herstellt. Es gab auch viele kleinere Lagerabteilungen in den abgelegenen Orten, wo die Gefangenen oft auf der Vertragsbasis der Lagerleitung mit staatlichen Betrieben und Kolchosen zum Holzeinschlag, Strassenbau oder landwirtschaftlichen Arbeiten ausrücken mussten.

Der Beitrag der Kriegsgefangenen zum Wiederaufbau der Volkswirtschaft nach dem Krieg war sehr bedeutend. Man muss aber einsehen, dass von der Effektivität keine Rede war. Vielmehr spielte das Aushalten eine entscheidende Rolle. Denn Kriegsgefangene hatten gewöhnlich schwerere Arbeiten unter harten klimatischen Bedingungen mit unzulänglichen Arbeitsgeräten zu verrichten.

Oft arbeiteten die Kriegsgefangenen zusammen mit der Zivilbevölkerung. Sie waren von dem russischen Enthusiasmus und Kollektivismus beeindruckt, die Russen lernten von den Gefangenen Ordentlichkeit und Gründlichkeit.

So schreibt ein ehemaliger Kriegsgefangener des Lagers 150 Grjasovetz H.Hoferichter: "In der Gefangenschaft hatten wir oft Kontakte mit der Zivilbevölkerung. Und trotz der grossen Leiden, welche die Deutsche Wehrmacht über das Land gebracht hat, ist uns nur sehr selten Hass entgegengebracht worden."

Prof. Dr. V.Konasov
Dr. A.Kusminych

Kategorie: Neue Bücher und Publikationen | Hinzugefügt von: Anatoli
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